schon am frühen morgen
hatte ich für mich entschieden
dass heute ein flusstag ist
ich werde das nötigste
in meinen schwarzen lederbeutel packen
und noch vor zwölf dahin
mit dem bus zum halbmondsweg
die lange steile treppe
runter zum fluss
und dann den ganzen tag lang
in richtung des offenen meeres gehen
ich werde hier und da innehalten
mich beizeiten auf eine bank
oder in den sand am flussufer setzen
manchmal werde ich in einem der drei bücher lesen
die ich derzeit immer bei mir trage
manchmal in mein notizbuch schreiben
manchmal nur in den horizont starren
aber die meiste zeit
werde ich gehen
hand in hand
mit dem fluss der an meiner seite fließt
und stillschweigend zwiesprache mit ihm halten
über das leben und die dinge
darüber wie sehr ich dich vermisse
aber derzeit gerade nicht weiß wohin
mit mir und dir
und überhaupt
und über das grundsätzliche dilemma zu versuchen
in freiheit zu leben
und worin das schlussendlich münden kann
darüber werden wir beide stillschweigend
nebeneinander dahinfließend reden
im grunde
spricht er am liebsten
über die sache mit der freiheit
der fluss
- schon am frühen morgen
hatte ich ganz sicher
für mich entschieden
dass heute ein flusstag ist