CHEWING GUMMO

ich träumte

eine prächtig blühende blume nach der anderen

wuchs mir aus dem penisschaft


sie wuchsen mir auch aus dem arsch

und dem mund


schwer lag der duft im raum

in mir


könntest du mir einen kaugummi geben?


die zunge beim french kiss bewegte sich so schnell

um die glocke der leidenschaft zu klöppeln

weil sie eingeschlafen war die leidenschaft spürbar

schnellte die zunge absichtlich nervend

um zumindest genervt sein zu erzeugen

den aufziehenden sturm anzukündigen

war ich auf den kirchturm gehetzt im ersten licht des tages

die glocke zu schlagen

um das todgeweihte aufzuschrecken

es aus des tiefschlafs fiebertraum zu freien:


wach auf!

pack deine sachen!

wir müssen weg!

sie kommen!


hörst du nicht das 

nervöse pendelschlagen 

des unabwendbaren

in deiner mundglocke

in der sprachhöhle


in deiner körperweite

wie es über die haut-landschaft hallt

und kündet

von dem was kommen wird


könntest du mir einen kaugummi geben?


gott es ist so trist

das abgehänge auf den neon-beton-veranden

unseres abstand nehmens

in der affenhitze des wissens 

um das unabwendbare bäh bäh 

fuck you leck du mich halt


könntest du mir einen kaugummi geben?

oder irgendetwas anderes

um diese öffnungen zu schließen


ich bin fürchterlich erschöpft und müde

und über und über bedeckt vom nicht 

enden wollendem blumen-gerank

und ich habe so einen geschmack im mund

fad und es schüttelt mich

wenn ich daran denke


lass mich hier liegen

verletzt bin ich nur anstands-konversations-ballast

ich habe noch etwas rest-eigen-pisse in der trinkflasche 

und den zyankali-kaugummi

den du mir auf mein bitten hin gabst

so blöd bin ich noch nicht


den ich mir aber für den richtigen 

moment aufgehoben habe


der den lieblichen geilheits-geschmack deiner zunge 

übertünchen wird wenn er 

am schlimmsten wütend wiederkehrt

in der erinnerung


am ende erlösendes

peppermint sugarfree chewing gum

fest umschlossen 

in gebrochener hand