bestimmt mehr als zehn mal stieg sie
in begleitung der schatten und ihrer schergen
hinab in die pissräume und
lehnte sich hinter geschlossenen türen
an eine der begleitenden schultern
hauptsache größer musste er sein
im chaos der graffiti und der
offenbarungen
und des nichts und der sinnlosigkeit
und dem kind haben
und der einhaltung der etikette
ließ sie mich
ohne eine begleitung
oder einer schulter zum anlehnen
oben im saufraum zurück
im chaos des gelächters und geschnatters
und der schöngetrunkenen offenbarungen
das ewige wieder aufsteigen aus den pissräumen
das wiederholte befreien aus dem
netzgeflecht der graffiti slogans auf den unter-fliesen
danach verfangen um ihren hals
den ich bisher nur einmal berühren durfte
und erschöpft schauend auf die ungewohnt früh
schneebedeckte spitze des fuji
die nüstern ihrer zierlichen nase
auf deren spitze es nie
jemals einen wirklichen eroberer gab
und auch nie jemals wirklich geschneit hatte
fuhr ich ihr harsch über den mund
bestimmt entschlossen
und ohne verabschiedung gehend
im wissen dies würde in würde
die einzige möglichkeit sein
zumindest im ansatz und schlussendlich
doch noch einmal ihre lippen
berühren zu dürfen
es roch nach erstem schnee
an diesem abend
und nach pissräumen
in ihrem haar
in den vorderen ecken meiner
olfaktorischen wahrnehmung
als ich ihre fährte verlor irgendwo
zwischen betrunkenen
und den gerüchen eines typischen
nachhausewegs zu fuß
im verlorenen swing-state st pauli
anrufungen und schuldzuweisungen folgend
legten sich restfetzen
von graffiti-slogan-netzgeflechten
die ich unbemerkt mitgeschleppt hatte
von dem tauchgang wie seegras gestrüpp
um meinen hals zogen sich
langsam unaufhaltsam zusammen
draußen begann
es schon wieder zu schneien
das telefon
blieb folgend stumm
der mund
blieb stumm
fürderhin
unberührt
»mögen unsere sechs sinne gereinigt und
möge das wetter an diesem ehrenwerten berg schön sein
und im mondlicht«
schallte es aus den boxen im saufraum
noch auf der straße in meinem rücken zu hören wie hohn
ich drehte mich um und zeigte
dem gefühlten gipfel der unzulänglichkeiten
dem alten spiel den gestreckten mittelfinger
selbst aus der ferne noch sah man
sich absetzend gegen das weiß
des ersten schnees im mondlicht
wie eine feine perlenkette aufgereiht
die linie deines troß
wie er sich langsam den berg entlang zog
auf dem nächtlichen weg hinunter zum gipfel
in richtung der pissräume
in der hoffnung auf den sagenhaften ausblick
im sonnenaufgang
inmitten der überwältigt
tränenüberströmten gesichter
hunderter anderer touristen
gereinigt
sechssinnig
unendlich
schön