AM STRAND SIND ALLE HUNDE GLEICH

am strand sind alle hunde gleich

von respektierter hand befreit

segelnd stolzierend

die hölzerne treppe hinab –

zum teppich des saftes

des großen allumfassenden auges

das sich ausbreitend an deine seite

als mütterliches schaumtuch 

vergänglicher spiegelfläche gleitet


leinenvergessen –

verdrängt

auch der ruf und befehl

vernommen nur weite und salz

verbellen sie sich in der demokratie

akzeptierter anarchie des selbst

des andern –

sich küssend


menschenvögel müssen

beschimpfen das

sticken imaginäre reissverschlüsse

in den boden über dir

der das auge coloriert

den ozean

den himmel

hinter dem man aufgemacht und hineingestiegen

abertausend seelen lächelnd findet 


ihnen war der rückweg angeboten

aber sie verneinten

und waren sich in geteilter erinnerung

schwebend singend 

eins geblieben


dass ist es nicht

dass darf es nicht sein


ihr hunde! 

der stock den

ich euch heute zum spiel

in die gischt schleudere

ist der knochen der überreste

meiner geschichte


und ihr lauft bellend

schwanzwedelnd mit euren

selbstbewusstseinslosen 

und darum den schönen augen

springt ihr hinterher

bringt mir den stock zurück

dem der weint

und euch dafür 

auch noch belohnt 


mit einem neuen wurf

wieder und wieder so lang und 

mag es ewig dauern

bis ihr die lust verliert

dann mir nicht bemerkbar den stock

zurücklegt an seinen platz

von dem ich ihn nahm

aus dem arm eines zweiten stockes

der mit dem anderen

gemeinsam lag


––––


waren es die brüste

meiner mutter 

die sich in den brustkorb

zurück stülpten?

nein – aber die derer eines anderen – 

also meiner:

es ist mein mitgefühl

das mich in deine nähe spült


––––


auf der tanzfläche ihres unseres

samstagabendtraums

sah ich in der art wie sie

auffordernd die haare 

aus ihrer vom tanzen 

befeuchteten stirn wischte 

und wieder und wieder

ihren nacken hin zur 

astral-gezeiten-küste entblößte

die idee derer die sie 

mit ihrem gesang geschaffen hatten


am strand sind alle götter gleich

am strand sind alle götter gleich


hier glaubt man nicht

man stülpt sich selbst

in sich

und sich den anderen

legt sich ins salz:

und weiß


bis einer kommt

mit seinem hund

einen von uns beiden

in die hände nimmt

und dorthin wirft

wo die zeit verrinnt


sorge dich nicht

es wird einer von jenen hunden sein

die darum wissen nur spielen wollen

er bringt mich schon zurück zu dir


oder zu einem

der noch weint