NOCH WÄHREND DIE SONNE UNTERGING

noch während die sonne unterging

wolltest du schon wieder nach hause


eine alte platte kratzte 

aus den lautsprechern des lakritzstands 

dir platzte der kragen


wie deine belegte stimme beim letzten satz

irgendwas von: eines tages wird das meer

sich einen von uns beiden schnappen

– ich habe gelacht


du hast dich in die brandung 

gestellt und gesagt 

du hättest das gefühl

dass meer würde sich schämen


dabei bewegte sich dein kleid 

in richtung der promenade 

genau wie deine haare

irgendwie immer


da standest du dann 

als wärst du sand

der der welt beständig

aus den händen rinnt


flogst mit diesem lächeln 

im wind das nur du beherrschst

als sandkorn im menschenkleid

einem kleinen kind 


ins auge das trotz

lautstarkem beschweren 

kein lakritz bekam


– es wischte dich kurz weg

nahm 

seinen vater bei der hand 

und ging 


während du

in einem rest flüssigkeit

immer noch leicht schräg

unter seinem auge hingst


hättest du dich doch nur

schon früher an diesem tag

dazu entschlossen 

eine ausgerissene wimper zu sein


es hätte sich 

zumindest etwas 

wünschen dürfen